ARCHICAD-Projekt: Tag der offenen Tür im "Möggenried-Haus" in Sonthofen

Eine Zeitreise in die Allgäuer Vergangenheit
Zu Besuch in einem der ältesten Häuser Sonthofens

Im "Möggenried-Haus" findet am Freitag, den 6. Juni 2008, ein Tag der offenen Tür im Rahmen der Vierten Architektenwoche A4 statt. Bei dem Haus im Mühlenweg 3 in Sonthofen handelt es sich um ein bauhistorisch bedeutsames Objekt, das 400 Jahre Geschichte repräsentiert und nach mehrfachen Interventionen durch interessierte Schüler und Bürger und Hermann Kracker vom Heimatdienst Sonthofen in letzter Minute vor dem Abriss gerettet wurde.

Die ehemalige Nagelschmiede ist nicht nur eine bauhistorische Reminiszenz an die vergangenen Jahrhunderte, sondern erinnert auch an das damalige Leben und die bitterarme Bevölkerung, der das Nagelschmiedehandwerk als wichtiger Nebenerwerb zu überleben half. Hier wurde auch 1887 der Maler Robert Schraudolph geboren, der aus der berühmten Oberstdorfer Malerdynastie Schraudolph stammte.

Den aktuellen Hausnamen erhielt das Gebäude ab 1905, als es der Schreinermeister Friedrich Möggenried vom damaligen letzten Nagelschmied Übelhör übernahm und darin seinen Betrieb einrichtete. Den Lohnarbeitern stellte er im geräumigen Gebäude Unterkünfte zur Verfügung. Bis zum Jahr 1968 blieb das Anwesen im Besitz der Familie Möggenried. Der neue Besitzer nutzte es dann als reines Wohngebäude für Gastarbeiter. Der völlige Leerstand ab 1990 schien für das Haus den Anfang vom Ende zu bedeuten. Doch 2006 erwarb Franz-Fredo Möggenried, der Enkel des alten Schreinermeisters, das vom Verfall bedrohte Haus und brachte es wieder in den Besitz der Familie zurück.

Die Architekten Wolfgang Sodeur aus Sonthofen und Claudio Ritter aus München erläutern interessierten Bürgern am Freitag den 6. Juni 2008 um 18.30 Uhr die bewegte Vergangenheit des Hauses mit seinen verschiedenen Bauphasen und konstruktiven Besonderheiten. Von 17.00 bis 21.00 Uhr ist im Mühlenweg 3 für das Publikum geöffnet.

Text: Ernst Deissinger