Frank Lloyd Wright Entwurf: Massaro-Haus im Baunetz

München/New York, 12. September 2007 - Das Baunetz berichtet in seiner aktuellen Meldung über das Massaro-Haus auf "Petra-Island" nördlich von New York. Das von Frank Lloyd Wright entworfene, aber nie gebaute Wohnhaus wurde nun nach den Original-Plänen durch den Wright-Schüler Thomas A. Heinz fertiggestellt.

Meldung auf www.baunetz.de

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"Wenn morgens der Nebel tief über dem See liegt, erscheint das von Frank Lloyd Wright entworfene Inselhaus wie eine schnittige Jacht mit dem Bug in Richtung Horizont. Außen zeigt es einfache, aerodynamische Flächen - innen dagegen überrascht es als Labyrinth mit Höhlen, außergewöhnlichen Winkeln, abgestuften Schattierungen, indirektem oder plötzlich grellem Licht", so beschreibt Edgar Kaufmann, Sohn des Bauherrn von Fallingwaters, dem wohl bekanntesten Bauwerk des amerikanischen Architekten, sein erst kürzlich realisiertes Gebäude: das Massaro-Haus.

Wright hatte das Privathaus 1950 mit über achtzig Jahren skizziert. Dass es 50 Jahre später realisiert wurde, war eher ein Zufall. Joe und Barbara Massaro hatten nach dem Kauf einer Insel im Mahopac-See im Bundesstaat New York die Pläne des Meisters der organischen Architektur beim früheren Grundstücksbesitzer entdeckt. Sie waren entschlossen, die Entwürfe Wrights umzusetzen und das Haus genau an der Stelle zu realisieren, die Wright bei seinen Entwürfen inspiriert hatte: einem dicht am Wasser gelegenen Felsvorsprung, 20 Meter lang in der Form eines Walfisches mit einer Grundfläche von circa 460 Quadratmetern. Mit dem Bauvorhaben wandten sie sich an den Chicagoer Architekten Thomas A. Heinz, einen ausgewiesenen Wright-Spezialisten.

Dabei war die Materiallage, auf die Heinz zurückgreifen konnte, nicht ganz unproblematisch: Die Bleistiftzeichnungen Wrights im Achtelzollmaßstab umfassten lediglich einen Grundriss, einen Querschnitt und drei Aufrisse. Es gab weder Notizen noch Materialangaben noch Konstruktionsdetails. Folgen die meisten Entwürfe Wrights einem rechteckigen bzw. quadratischen Raster, so basierte das Inselhaus auf einem komplizierten Raster von gleichwinkligen Dreiecken.

Ortsbegehungen, die Sichtung des Briefwechsels zwischen Wright und dem ursprünglichen Bauherren sowie das Studium anderer Gebäude des Architekten, die zwischen 1947 und 1953 nach 22 einem dreieckigen Raster entworfen worden waren, standen am Anfang des Projektes. Dabei betont Heinz, dass seine Arbeit keinerlei gestalterische Feiräume zugelassen habe, denn nicht seine Interpretation des Gebäudes, sondern einzig und allein die Pläne Wrights sollten realisiert werden.

"Beim Entwerfen eines Gebäudes betrachte ich es als Ganzes, weil ich es bereits im Kopf habe, bevor ich es zu Papier bringe. In diesem Fall musste ich aber zuerst die Absicht Frank Lloyd Wrights verstehen. Hier halfen mir ARCHICAD und mein Mac, indem sie mir alles über das Gebäude erzählten", erinnert sich Heinz. Er folgte den Plänen Wrights akribisch und baute auf ihrer Grundlage ein Virtuelles Gebäudemodell, das ihm ermöglichte, die gestalterischen Absichten Wrights zu verstehen und sie in der Folge authentisch umzusetzen.

Dabei bewährte sich ARCHICAD in allen Projektphasen vom Entwurf über die Ausführungsplanung bis hin zur Bauausführung. Unverzichtbar war die CAD-Software beispielsweise bei der Kommunikation mit allen Projektbeteiligten. "Ein Aufriss oder Grundriss ist eine flache, zweidimensionale Zeichnung. Da gibt es nur Minimalinformationen. Wie stellt man aber die relative Position dreier von einander getrennter Wände mit unterschiedlicher Höhe dar? Die 3D-Funktionalität von ARCHICAD ermöglichte mir, den Entwurf aus verschiedenen Perspektiven für den Bauherrn, den Bauunternehmer und die Baubehörden verständlich darzustellen."

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