Architektur im Kreis der Künste - 200 Jahre Kunstakademie München

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**Architektur im Kreis der Künste 200 Jahre Kunstakademie München**

Donnerstag, 14. Februar 2008 um 19.00 Uhr
Architekturmuseum der TU München in der Pinakothek der Moderne
Barerstraße 40, 80333 München
sponsored by Martin Schnitzer, CAD-Solutions - Graphisoft Center München

Grußwort: Nikolaus Gerhart
Rektor der Akademie der Bildenden Künste München
Einführung: Urs Greutmann, Winfried Nerdinger
Ausstellung bis 18. Mai 2008

Anläßlich des 200jährigen Jubiläums der Münchner Akademie der Bildenden Künste zeigt das Architekturmuseum der TU München zum Auftakt des Festjahres Arbeiten der dort wirkenden Lehrer für Architektur und ihrer Schüler. Beeindruckende graphische Blätter, zahlreiche Fotos und Modelle sowie Gipsabgüsse klassischer Antiken geben ein Bild von der spezifischen Form der Architektenausbildung an der Akademie. Im 19. Jahrhundert war die Bauschule der Akademie mit der Kupferstecher-, Bildhauer- und Malerschule in den Kreis der Künste eingebunden. Auch heute wird dort noch Architektur besonders nach künstlerischen Gesichtspunkten gelehrt. Die im Mai 1808 gegründete "Königliche Akademie der Bildenden Künste" ging aus einer seit 1766 bestehenden öffentlichen Zeichenschule hervor. In ihrer Konstitutionsurkunde wurde bestimmt, dass sich die "wohltätigen Einflüsse der Schönen Künste" auf das gesamte Volk verbreiten sollten, um durch "dieses mächtige Bildungsmittel" die "Neigung zum Schönen und Wohlgestalteten" zu vermehren und so "den Geist und die Sitten des Volkes" zu veredeln. Mit der Gründung der Akademie wird Architektur gleichberechtigt mit den anderen Künsten akademische Disziplin in Bayern.

Die Architekten der Akademie spielten nicht nur eine herausragende Rolle im Baugeschehen in München und Bayern, sondern wirkten zum Teil weit über Deutschland hinaus. Zu den berühmten Lehrern im 19. Jahrhundert zählten Carl von Fischer, der Erbauer des Münchner Nationaltheaters, sein Schüler Friedrich von Gärtner, unter dessen Leitung die Bauschule internationale Berühmtheit erlangte und einen Gegenpol zur Berliner Schinkelschule bildete. Die um 1828 einsetzenden großen Bauaufträge Ludwigs I. für Gärtner machten die Bauschule an der Akademie zu einem Anziehungspunkt für Schüler aus aller Welt. Gärtners "Rundbogenstil" beherrschte bis in die 70er Jahre nicht nur die Architektur in Bayern, sondern verbreitete sich über seine zahlreichen Schüler vom südosteuropäischen Raum bis in die USA. August von Voit, der Architekt des Münchner Glaspalasts, sowie Ludwig Lange und Georg Friedrich Ziebland waren die Nachfolger Gärtners, bevor 1868 die akademische Architektenausbildung an die neu gegründete Polytechnische Schule, die heutige Technische Universität München wechselte.

Die verbleibenden Klassen der Malerei, Graphik und Bildhauerei bezogen einen von Gottfried von Neureuther errichteten repräsentativen Neubau beim Siegestor, in dem die Akademie auch heute noch ihren Sitz hat. Seit 1946 wird dort wieder Architektur und zusätzlich auch Innenarchitektur unterrichtet. Der Architektenausbildung an der Technischen Hochschule wird an der Akademie ein interdisziplinärer Unterricht "im Kreis der Künste" entgegengesetzt. Es gehört zu den besonderen Kennzeichen der Akademie, dass sie bis heute an dem Ausbildungssystem der Klasse, dem Meister-Schüler-Prinzip, festhält. Mit Lehrern wie Sep Ruf, Paolo Nestler, Erich Schneider-Wessling, Otto Steidle oder Carlo Baumschlager hat die Architektur an der Akademie ein internationales Renommee erworben.

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**Installation "Der dritte Raum"**

Für die Ausstellung entwickelten Studenten des Studienganges Innenarchitektur unter der Leitung ihrer Professoren die Installation "Der dritte Raum". Das Gemeinschaftswerk der Lehrstühle Raumgestaltung, Produktdesign und Gestaltung im Freiraum widmet sich soziologisch relevanten Themen, wie "Selbstdarstellung", "Gemeinschaft" und "Rückzugsraum" und übersetzt sie in konkrete räumliche Situationen: Aus 1,2 Millionen recyclebaren Kabelbindern knüpften 52 Studenten eine begehbare, 200 qm große Rauminstallation. Von der Decke abgehängte kokonartige Vogelnester sowie Zelte aus spinnennetzartigem geknüpften Gewebe vermitteln neue und intensive Raumeindrücke. Die Arbeit verdeutlicht den besonders auf Raumgestaltung bezogenen Entwurfsansatz an der Akademie.

www.architekturmuseum.de/ausstellungen
Akademie der Bildenden Künste München
Studiengang Innenarchitektur

Foto: Akademie der Bildenden Künste

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